Das Gegenteil von Perfektionismus sind Experimente
Experimentieren heißt: Nicht vorher schon alles zu wissen und alles zu können. Das ist die Bereitschaft, etwas zu empfangen und zu lernen, weich zu denken und unsere Meinung zu verändern und uns zu verändern.
„The truth is, we know so little about life, we don’t really know what the good news is and what the bad news is.“ – Kurt VonnegutDas ist das Wissen, dass wir nicht wissen, was wirklich ein Fehler ist. Das ist die Freude daran, mit Offenheit und Vertrauen in uns und unseren Prozess zu arbeiten.
Das sind Fragen und Wiederholungen und Beobachtungen. Das ist nochmal von vorne. Das ist improvisieren. Das ist entdecken wollen. Das ist Freiheit in Unsicherheit.
Das Gegenteil von Perfektionismus ist Bewegung. Ist Selbstliebe und Fantasie und Realismus. Sind die 20%, die 80% bewirken.
Ist ein bewusstes Entscheiden: Ich übernehme selber Autorität für mich, meine Arbeit, meinen Wert. Ich vertraue in meine Inhalte, in den Kern meiner Arbeit, ich vertraue darin, dass dieser Kern ankommt.
Ist ein tiefes Begreifen dessen, dass mein Perfektionismus es auch für die Menschen um mich herum schwerer macht, Fehler zu machen und aus ihnen zu lernen.
Ist ein bewusstes Feiern all dessen, was gelingt. Und wenn das heißt, dass ich feiere, dass ich aufgestanden und mich angezogen habe: So ist es dann.
Ich glaube daran und verankere in mir: Ich kann Fehler machen und falsch liegen, das macht mich nicht falsch. Ich kann mich zeigen, und selbst wenn ich ver- oder beurteilt werde, ändert das nichts an meinem Wert.
Auch das, was hilfreich ist, ist ansteckend.
siehe auch Experiment statt Wertung