Salat

Wenn ich Salat mache, rechne ich für die Soße pro Person mit dem Saft einer ganzen Zitrone, plus etwas Olivenöl, Salz und Pfeffer, manchmal Senf. Was den meisten Menschen allerdings zu sauer ist. Ansonsten besteht mein Salat meistens aus grünen und roten Salatblättern, gerupftem Feta und Kürbiskernen. Manchmal statt des Fetas Büffelmozarella, dann aber am liebsten mit Pfirsich dazu statt der Kürbiskerne, aber wo finde ich denn gute Pfirsiche.

Der Salat meiner Mutter besteht aus Ackersalat, ganz dünn geschnittenen Champignons, Walnüssen und rosa Pfefferbeeren.

C mischt in ihre Salatsoße jetzt immer den Szechuan-Pfeffer, den ich ihr geschenkt habe, und irgendwie schmeckt er bei ihr immer besser als bei mir. C macht außerdem starken Radicchio-Salat.

U macht abenteuerlichen Salat, schneidet Äpfel und Radieschen und Gurken und eingelegte Gurken, dazu Tomaten und grüne Sachen und auch Feta und dann noch alles Schneidbare, was sonst da ist, und in die Soße kommt alles Rührbare, es ist ein bunter Salat. Sie braucht sehr lange für die Zubereitung, aber es ist eine Freude, sie dabei zu beobachten.

Ka macht auch bunte Salate, aber eher wie kleine Kunstprojekte, alle Wildkräuter aus dem Garten in einem Salat, oder ein Salat aus winzigen Amaranth-Kügelchen mit Rosenblättern obendrauf, in deren Mulden karamellisierte noch winzigere Mohnkügelchen liegen.

Essen so zubereiten, wie eine geliebte und vermisste Person das tut, ist eine bekannte Methode, um sich dieser Person näher zu fühlen.