Mit möglichst wenig Zahlen leben
Ein paar Zahlen brauche ich und muss ich im Blick behalten – Einnahmen, Ausgaben. Steuernummer. Meine eigene Telefonnummer.
Die meisten Zahlen brauche ich nicht wirklich – Anzahl Leser:innen auf der Website, Anzahl Leser:innen im Newsletter, Anzahl derer, die sich anmelden und derer, die sich abmelden, Anzahl Kalorien, wie lange arbeite ich, wie viel schlafe ich, wie lange trainiere ich, wie oft habe ich dieses oder jenes, Statistiken jeder Art.
„The more we rely on the quantifiable the less we care for the nonquantifiable.“ – www.punk.ist Diese Messungen sind eher hinderlich für mich. Denn sie tun so, als wären sie wichtige Informationen, dabei haben sie mir weniger zu sagen als meine eigenen Gefühle.
Dieses Paper zeigt zum Beispiel auf, wie die subjektiven Einschätzungen von Sportler:innen zu ihrer Erholung und der für sie passenden Menge an Training exakter sind als alle gemessenen Werte: „Subjective and objective measures of athlete well-being generally did not correlate. Subjective measures reflected acute and chronic training loads with superior sensitivity and consistency than objective measures.“; dieses Paper beschreibt, wie Menschen sich manchmal aufgrund der Daten ihrer „Sleep Tracker“ einreden, dass sie schlecht schlafen (obwohl sie eigentlich gut schlafen)Aber weil sie so laut und angeblich klar sind, höre ich eher zu den Zahlen hin als in mich hinein.
Also sammele ich sie gar nicht erst.
Ich wähle stattdessen eine weiche Logik.
(Traumhaft sind die Tage, an denen ich nicht auf die Uhr schauen muss.)
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Und dann sammele ich doch Zahlen! Und dann doch nicht mehr!